Dass sich der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion gemeinsam mit ihrem Wahlkreiskollegen Kleinböck für eine Unterstützung der Neckarfähre durch das Land einsetzt, hat die CDU-Landtagsabgeordnete gefreut. Sie selbst ist Gründungsmitglied im Freundeskreis der Fähre und kennt deren Bedeutung für den regionalen Verkehr. Allerdings, so befürchtet sie, werde die SPD mit ihrem Anliegen wohl keinen Erfolg haben.
Gemeinsam mit ihrem Grünen-Wahlkreiskollegen Sckerl hatte Philippi bereits im Herbst 2019 ein Schreiben an die Landesregierung gerichtet und um Unterstützung der Neckarfähre gebeten. Nach mehrfachem Insistieren und persönlichen Gesprächen mit dem Verkehrsminister kam aber vergangene Woche nun doch eine endgültige Absage aus dem Ministerium.
„Die Begründung von Minister Hermann, dass es keine Verpflichtung und auch nach intensiver Recherche keine Rechtsgrundlage für eine Unterstützung des Fährbetriebs durch das Land gibt, kann ich nachvollziehen,“ so Philippi. „Trotzdem bin ich enttäuscht, dass er auch eine Einzelfalllösung explizit ausschließt. Ich hätte mir gewünscht, dass wenigstens bis zur Fertigstellung der neuen Neckarbrücke eine Unterstützung möglich ist.“ Stattdessen verweise das Verkehrsministerium als Alternative zur Fähre auf die Brücke zwischen Ilvesheim und Mannheim-Seckenheim – was aus Sicht von Philippi die Situation vor Ort verkennt.
„Mir geht es neben dem Erhalt der Fähre aus nostalgischen Gründen vor allem auch um eine Entlastung von Ilvesheim und Seckenheim und eine Reduzierung der zu fahrenden Strecken. Die vom Verkehrsminister im Schreiben genannten 4,5km zwischen Fähre und Brücke bedeuten für manche Menschen aber bis zu 9km Umweg mit dem Auto – und zwar quer durch die Gemeinden. Dank der Kommunalpolitik und vieler engagierter Menschen vor Ort bleibt die Fähre zum Glück als Alternative erhalten und wird auch weiterhin viel genutzt.“