Landwirtschaftstag von Julia Philippi MdL
Als die CDU-Landtagsabgeordnete Julia Philippi im Sommer auf ihre Tour durch den Wahlkreis startete, um sich die vielen Facetten des Lebens in

den zehn Städten und Gemeinden anzusehen, hat sie die Besuche bei den Bauern- und Hofläden bewusst ausgespart und für die Zeit nach der Ernte in Aussicht gestellt. So wollte sie sicherstellen, dass ausreichend Zeit auch für Gespräche mit den verantwortlichen Landwirten bleibt. Am vergangenen Montag hat sie nun die Besuche nachgeholt, und durch das Volksbegehren Artenschutz neben der Direktvermarktung noch ein weiteres, ganz aktuelles Gesprächsthema hinzugewonnen.

Von dem gerade an den Hängen der Bergstraße typischen Obst- und Weinbau über die Milchviehhaltung bis zum Ackerbau, von Weinheim über Hirschberg, Dossenheim, Schriesheim und Ladenburg nach Edingen-Neckarhausen bekam Philippi einen guten Einblick in die Vielfalt der Landwirtschaft in ihrem Wahlkreis. Inhaltlich ging es dabei vor allem um die Möglichkeiten der Direktvermarktung und um den Kontakt zwischen Landwirten und Konsumenten, der für das Vertrauen in die angebauten und angebotenen Produkte entscheidend ist.
„Die Sorgen sind überall die gleichen und die Landwirte wie erwartet zermürbt vom Generalverdacht und der teilweise fachfremden Kritik, insbesondere in den sozialen Medien,“ kann sie nach dem Besuch von insgesamt acht landwirtschaftlichen Betrieben berichten. „Wenn Käufer ernsthaft fragen, ob die Erdbeeren mit Glyphosat gespritzt sind, zeigt das, viel Unwissen auf Seiten der Konsumenten herrscht,“ so Philippi.

Am Abend hatte Philippi dann noch die Landwirte der Region zu einem fachlichen Austausch eingeladen, um auch diejenigen zu erreichen, die sie tagsüber nicht besuchen konnte. Hier ging es dann vor allem um das Volksbegehren „Rettet die Bienen“ – um die aus Sicht der Landwirte schon heute restriktive Gesetzgebung im Zusammenhang mit dem Pflanzenschutz und den Unmut darüber, dass „bio“ aus fernen Ländern heute von vielen ein höherer Stellenwert zugeschrieben werde als regional produzierten und saisonalen Produkten.

Mit Überzeugung betonten die Anwesenden, unter ihnen Wolfgang Guckert, der Vorsitzende des Kreisbauernverbands Rhein-Neckar, den von ihnen betriebenen Landschaftsschutz und die Nachhaltigkeit, ohne die ein Hof gar nicht wirtschaftlich zu betreiben sei. Es habe auch niemand ein so großes Interesse an der Bienenpopulation wie die Landwirte selbst – denn die Insekten übernehmen einen Großteil der Bestäubungsarbeit auf den Äckern und in den Obstplantagen. Hier werde gerade im Zusammenhang mit dem Volksbegehren Artenschutz häufig ein falsches Bild vermittelt, kann auch Philippi bestätigen. Die Landwirte müsse man als Partner verstehen, nicht als Gegner.


Die Gespräche auf den Höfen und der Austausch am Abend hätten aber vor allem eines gezeigt: „Wenn wir die für unsere Region typische kleinteilige Landwirtschaft und besonders den Obst- und Weinbau an der Bergstraße erhalten wollen, dürfen wir unsere Gesetzgebung nicht allein an schwer kontrollierbaren Großbetrieben ausrichten, die es in Baden-Württemberg ohnehin kaum gibt.“
In den Hof- und Bauernläden, am Milchautomaten oder auf dem Wochenmarkt bekomme man heute noch Lebensmittel, die in der Region produziert werden. Über die Betriebe könne man sich informieren. Mit den Landwirten könne man sprechen. „Ihre Bedürfnisse in den Fokus zu nehmen, stärkt nicht nur den Landschaftsschutz sondern auch den Verbraucherschutz,“ ist die Politikerin überzeugt.
(rs/ls)