Im Rahmen ihrer regelmäßigen Termine im Landtagswahlkreis Weinheim besuchte die CDU-Landtagsabgeordnete Julia Philippi am Mittwoch mit Laudenbach die nördlichste Gemeinde des Wahlkreises. Begleitet von vielen engagierten Mitgliedern des CDU Gemeindeverbands stand vor allem das Thema Digitalisierung im Mittelpunkt des Programms: Nach dem corona-bedingt verschobenen Antrittsbesuch bei Bürgermeister Benjamin Köpfle folgten Gesprächsrunden in den Unternehmen SOTEC Solutions & Technology und SPHINX Computer.
Bürgermeister Köpfle betonte die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Abgeordneten über die Krise hinweg. „Julia Philippi hat immer Kontakt gesucht und sich über die Lage vor Ort erkundigt“, so der Bürgermeister, und die Abgeordnete konnte das Lob nur erwidern. „Die Verwaltung vor Ort hat immer schnell und engagiert gearbeitet, auch, wenn neue Vorschriften teilweise sehr kurzfristig kommuniziert wurden. Dafür danke ich Bürgermeister Köpfle und seinem gesamten Rathaus-Team“, so Philippi.
Thema im Gespräch war unter anderem der Neubau des Bildungszentrums BIZ, dem die Abgeordnete bereits kurz nach ihrem Amtsantritt unterstützend angenommen hatte. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Sckerl hatte sie unter anderem ein Gespräch der drei Bürgermeister mit Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann organisiert. Sowohl Köpfle als auch Philippi betonten die Bedeutung des Projekts, das sich Eisenmann bei ihrem anstehenden Besuch im Rahmen ihrer Zuhör-Tour noch einmal vor Ort erläutern lassen werde.
Neben Ortskernsanierung, Breitbandausbau und Mobilität hatte der Bürgermeister beim Thema Digitalisierung der Schulen noch eine Bitte an das Land. Die Sofortausstattung mit Tablets sei zwar gut gemeint, aber die Gemeinden als Schulträger müssten die IT-Administration alleine tragen, was gerade für kleinere Kommunen schwer zu stemmen sei. Julia Philippi, der das Problem bereits bekannt war, versprach sich auch weiterhin für eine verstärkte Unterstützung der Schulträger einzusetzen. „Neben einer direkten Unterstützung durch das Land kann hier aber auch eine regionale und interkommunale Zusammenarbeit sinnvoll sein“, empfahl die Abgeordnete.
Digitalisierung war auch das Thema beim anschließenden Besuch der Firma SOTEC. Geschäftsführer Oliver Th. Fritz und Service-Leiter Siegfried Göpfert hießen die Gäste in den Räumlichkeiten der Laudenbacher Firma willkommen. Das IT-Systemhaus feiert im kommenden Jahr 50. Jubiläum und weiß um die Wichtigkeit von Digitalisierung. „Angefangen haben wir mit Schreibmaschinen“, verwies Fritz auf die lange Unternehmensgeschichte. Gerade im Schulbereich sah er allerdings auch Verbesserungspotenzial in Bezug auf die angeschafften iPads für Schulen: „Hier draußen ist eine Microsoft-Welt. Der Umgang mit den entsprechenden Office-Programmen gehört einfach dazu“, so Fritz. Des Weiteren sei auch die Lehrerausbildung in diesem Punkt ausbaufähig. Julia Philippi wusste um die Problematik, an der das Kultusministerium mit Hochdruck arbeite.
Ein weiteres großes Thema war auch der Bereich eSport. Mit seiner Sparte SO-eSport powered by SOTEC hat sich das Unternehmen diesem zukunftsträchtigen Thema gewidmet und möchte Vereinen dabei helfen, die nötige Infrastruktur für eigene eSport-Abteilungen aufzubauen. Im eSport-Leistungszentrum Rhein-Neckar hatte sich Kultusministerin Dr. Eisenmann im Laufe des Jahres bereits über das Thema informiert. „eSport bietet ein großes Potenzial, um wieder mehr Jugendliche in unsere Vereine zu integrieren“, ist sich Geschäftsführer Fritz sicher. Regionale Vereine wie der TSV Oftersheim haben bereits eigene Abteilungen hierfür gegründet und arbeiten dabei eng mit SOTEC zusammen.
Nach einem kurzen Umtrunk im Hof der Tischlerei Werner besuchte Julia Philippi mit der CDU Laudenbach dann ein weiteres Traditionsunternehmen vor Ort: Hubert Engelhardt begrüßte die Gruppe bei SPHINX Computer. „Wir sind seit über 30 Jahren am Markt“, berichtete Geschäftsführer Engelhardt. „Industrie 4.0, Digitalisierung… Wir hatten Themen, die gab es damals in der Form noch gar nicht“, erinnerte er sich. SPHINX Computer verkauft Komponenten für Kommunikationstechnologie sowie IT-Dienstleistungen in ganz Europa und beschäftigt knapp 100 Mitarbeiter, 28 davon am Standort in Laudenbach. Der Ausbildungsbetrieb bekommt aber auch den Fachkräftemangel zu spüren. Sorge bereitete Engelhardt außerdem die sinkende Akzeptanz für Digitalisierung: „Bei vielen Zukunftsthemen wie Internetausbau oder E-Mobilität müssen wir aufpassen, dass die Stimmung nicht kippt“, warnte er im Gespräch. Hier gebe noch viel Nachholbedarf, der erkannt und angegangen werden müsse, stimmte Philippi zu: „Digitalisierung darf kein Selbstzweck sein, sondern muss als Chance begriffen und gut geplant umgesetzt werden“. Positive Erfahrungen habe das Unternehmen hingegen mit gezielten Digitalisierungsmaßnahmen innerhalb der Coronakrise gemacht: „Es wird deutlich weniger gereist. Videokonferenzen funktionieren wesentlich besser, als erwartet“, vermeldete der Geschäftsführer. Diese Gewohnheit werde das Unternehmen auf jeden Fall beibehalten.
Zum Abschluss hatte Hubert Engelhardt noch ein wichtiges Anliegen zum Thema digitale Sicherheit: „Wir spüren, dass die Cyberkriminalität zunimmt. Hackerangriffe gelten mittlerweile als Kavaliersdelikt. Das muss sich ändern“. Julia Philippi zeigte Verständnis für die Lage des Unternehmens. Die Einrichtung entsprechender Stellen bei der Polizei sei richtig und wichtig gewesen, so Philippi. Im Hinblick auf die Fallzahlen von Internetkriminalität liege aber noch ein langer Weg vor den Beteiligten. Sie versprach, das Anliegen in Stuttgart vorzubringen und sich auch in Zukunft für eine Stärkung dieses Bereichs einzusetzen.
(yb)